
Seit 2019 arbeiten Deutschland, die Niederlande und Belgien gemeinsam daran, das weltweit größte Observatorium für Gravitationswellen in der Euregio Maas-Rhein zu errichten. Die Wallonie ist ein wichtiger Partner bei diesem revolutionären Projekt, das helfen könnte, den Urknall besser zu verstehen.
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Vergessen wir gleich das klassische Bild eines Teleskops mit Kuppel zur Sternenbeobachtung. Das Einstein-Teleskop ist ein Gravitationswellendetektor – 250 Meter unter der Erde!
Neue Wege zur Erforschung des Universums
Gravitationswellen entstehen bei extremen kosmischen Ereignissen (etwa bei der Kollision von Schwarzen Löchern oder der Verschmelzung von Neutronensternen). Es sind Wellen im Gefüge von Raum und Zeit, die das gesamte Universum und auch die Erde durchqueren.
Obwohl sie bereits 1916 von Albert Einstein vorhergesagt wurden, konnten sie erstmals 2015 vom amerikanischen LIGO-Detektor nachgewiesen werden.
Das unterirdisch gelegene Einstein-Teleskop wird frei von Oberflächenstörungen sein und soll 1.000-mal mehr Gravitationswellen erfassen als bisherige Detektoren. Die Forscher erhoffen sich dadurch Fortschritte in der Schwarzen-Loch-Physik, der Sternentwicklung und den ersten Momenten nach dem Urknall.
Mehrere Standorte werden für dieses einzigartige europäische Observatorium in Betracht gezogen. Ziel ist ein internationales Referenzzentrum – vergleichbar mit dem CERN in Genf.
Die Region der Drei Grenzen bietet eine ideale geologische Struktur: ein harter, tiefer Untergrund, überdeckt von einer weichen, dämpfenden Schicht. Ein weiterer möglicher Standort ist die Bergregion Sos Enattos auf Sardinien.
Auf dem Weg zur Bewerbung
Universitäten, wissenschaftliche Organisationen, öffentliche Institutionen – über 70 Partner aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden bereiten gemeinsam die Bewerbung der Euregio Maas-Rhein vor.
Zahlreiche Studien belegen die Machbarkeit des Projekts: Bodenanalysen, Umweltgutachten, Entwicklung neuer Technologien, Kartierung potenzieller Unternehmen aus Hochtechnologie und Bauwesen. So arbeitet das Raumfahrtzentrum Lüttich an einem Prototyp für einen kryogenen Spiegel, der mithilfe extremer Kälte (-250 °C) die Wellenerkennung verbessern soll.
Die Entscheidung der EU über den Standort wird 2026 erwartet. Die Inbetriebnahme des Teleskops ist frühestens für 2035 vorgesehen.
Welche Rolle spielt unsere Region?
„Die Wallonie ist besonders betroffen, da etwa 70 % der Infrastruktur im wallonischen Untergrund – konkret in den Gemeinden Plombières, Aubel und Welkenraedt – liegen könnten“, erklärt Chloé Beaufays vom GRE-Liège, dem regionalen Koordinationsorgan. „Über 1.500 Forscher weltweit arbeiten an Gravitationswellen. Das ist eine einmalige Gelegenheit für unsere Region, an einem bedeutenden wissenschaftlichen Projekt teilzunehmen – mit großem Potenzial für wissenschaftliche Erkenntnisse und wirtschaftliche Impulse.“
Nach der Unterstützung erster Machbarkeitsstudien stellte die Wallonie im Frühjahr 2024 ein neues Budget von 10 Millionen Euro für vier neue Forschungsprojekte bereit. Diese decken den gesamten Lebenszyklus des Teleskops ab – von der Standortanalyse bis zur Nutzung der wissenschaftlichen Daten.
Eine wallonische Task Force vereint zudem die regionalen Akteure entlang von sechs strategischen Achsen:
- Kommunikation und Stakeholder-Management: Sensibilisierung von Anwohnern, Politik und Industrie
- Wissenschaftliche und technologische Exzellenz: Luftfahrt, Optik, Kryotechnik und Vakuumtechnologien
- Raumplanung und Logistik: Bauwesen, Infrastrukturplanung
- Wirtschaftliche und industrielle Verwertung: Mobilisierung der wallonischen Innovationslandschaft
- Finanzstrategie: Strukturierung der wallonischen Investitionen
- Wissenschaftsdiplomatie: Vertretung der Wallonie auf europäischer und internationaler Ebene
Dieses Projekt bietet eine außergewöhnliche Chance:
- Die Wallonie als europäischen Vorreiter der Grundlagenphysik zu positionieren
- Unser industrielles Ökosystem für Spitzentechnologien zu mobilisieren
- Neue Partnerschaften mit den Nachbarregionen aufzubauen
- Ein neues, innovatives und ambitioniertes Bild der Wallonie zu schaffen