Wie auch die klassische Wirtschaft zielt die soziale Wirtschaft auf die Entwicklung wirtschaftlicher Aktivitäten ab, bei denen Güter oder Dienstleistungen entstehen.
Sie unterscheidet sich jedoch von der klassischen Wirtschaft durch ihren Zweck, welcher im Interesse der Gemeinschaft, in der Stärkung des sozialen Zusammenhalts und in der nachhaltigen Entwicklung besteht.
Der Boom der Unternehmen dieses Typs in der Wallonischen Region führte dazu, dass der wallonische Gesetzgeber das Dekret vom 20. November 2008 der sozialen Wirtschaft widmete (Dekret über die soziale Wirtschaft, Belgisches Staatsblatt vom 31.12.2008, S. 69056ff.).
Dieses Dekret definiert den Begriff der sozialen Wirtschaft, identifiziert die öffentlichen Werkzeuge, die in diesen Zuständigkeitsbereich fallen und organisiert die Instanzen der Vertretung und Beratung, die zu diesem Bereich gehören.
Das Dekret legte vier Prinzipien der Ethik der sozialen Wirtschaft fest, nämlich:
- Zweck des Dienstes an der Gemeinschaft oder an den Mitgliedern anstatt von Profit als Zweck;
- Autonomie der Verwaltung;
- Prozess der demokratischen Entscheidung;
- Vorrang von Menschen und Arbeit gegenüber dem Kapital bei der Verteilung von Einkommen.
Ziele des Instruments „Pilotprojekte für Soziale Wirtschaft“ sind die Unterstützung von Pilotprojekten für soziale Wirtschaft sowie Förderungsaktionen für soziale Wirtschaft.
Jede Person und jedes Unternehmen kann einen Vorschlag für ein Pilotprojekt für soziale Wirtschaft einreichen.
Jedes Jahr wird ein Teil des Budgets der sozialen Wirtschaft einer bestimmten Anzahl an Projekten für soziale Wirtschaft zugeteilt. Dies soll dazu dienen, Impulse für das Gebiet zu bringen und die Entwicklung eines Umfeldes für Erfahrungen zu ermöglichen, von welchen die schlüssigsten gegebenenfalls zur Umsetzung neuer Maßnahmen führen, deren Finanzierung per Dekret dauerhaft sichergestellt wird.
Es handelt sich um fakultative Subventionen, die vom Minister, dem die soziale Wirtschaft zugeordnet ist, auf Grundlage einer bestimmten Anzahl an Kriterien gewährt werden.
Es muss sich um ein Projekt handeln, welches die soziale Wirtschaft im weiteren Sinne betrifft – es kann beispielsweise eine Dimension umfassen, die mit der nachhaltigen Entwicklung, dem Umweltschutz oder auch dem fairen Handel verbunden ist.
Die gewährte Subvention deckt einen sich nicht wiederholenden Bedarf im Bereich Finanzierung, was damit eine Art Anschubfinanzierung darstellt, um den Start einer bestimmten Aktivität zu erleichtern. In diesem Fall muss das Projekt in der Folge, um seine Tragfähigkeit sicherzustellen, eine andere Finanzierungsquelle wie etwa eine dauerhafte Subvention oder die Einbringung von Eigenmitteln finden.
Unter bestimmten Bedingungen kann sich diese Subvention in bestimmtem Ausmaß wiederholen, das heißt, sie kann jährlich verlängert werden – für höchstens drei Jahre und dies im Rahmen der Erprobung des Projekts.
Die so finanzierten experimentellen Erfahrungen können Gegenstand einer Evaluierung auf Ebene des umgesetzten Konzepts und sein und für die schlüssigsten gilt: Die Möglichkeit, sie dauerhaft zu sichern, kann über die Einreichung eines Dekretstexts zur dauerhaften Festhaltung und damit der strukturellen Finanzierung geplant werden.
Außerdem werden mehrere Subventionen gewährt, die die Förderung der sozialen Wirtschaft insbesondere über Kolloquien, Preise, Studien oder auch über Informations- und Kommunikationsinstrumente in elektronischer oder Papierform zum Ziel haben.
Die Formulare für den Antrag auf Finanzierung müssen an die Direktion für Soziale Wirtschaft übermittelt werden. Akten, die vor dem 7. September eingehen, werden für das laufende Budgetjahr bearbeitet.